portfolio institutionell Awards: Das sind die Preisträger 2018

Das sind die Gewinner (Bild: Lars Franzen)
Das sind die Gewinner (Bild: Lars Franzen)
Die heutige Abendgala erreichte mit der Vergabe des Leserpreises von portfolio institutionell gleich zu Beginn ihren ersten Höhepunkt. Die Leser unseres Fachmagazins waren Ende 2017 aufgerufen, unter acht Kandidaten ihren Favoriten zu bestimmen. Am Ende der Abstimmung, die über das Internet erfolgte, ging die als „Vordenker-Award“ ausgelobte Trophäe an Susanne Klatten.
Zu den vielfältigen operativen Aktivitäten der Unternehmerin zählt die sogenannten Skala-Initiative, deren Initiatorin Frau Klatten ist. Die Redaktion von portfolio institutionell nominierte die gebürtige Bad Homburgerin, weil sie mit Hilfe der Skala-Initiative bis zum Jahr 2020 gemeinnützige Organisationen mit insgesamt bis zu 100 Millionen Euro unterstützen wird, die „nachweislich eine große soziale Wirkung erzielen“. Die Durchführung des Projekts obliegt dem gemeinnützigen Analyse- und Beratungshaus Phineo, die Entscheidung zur Förderung aber trifft die Preisträgerin.
Stellvertretend für Susanne Klatten nahm Dr. Jörg Appelhans von der Skala-Initiative den Leserpreis am heutigen Abend in Empfang. Während Frau Klatten als Gewinnerin des „Vordenker-Awards“ von portfolio institutionell bereits seit Anfang Februar feststand, erfolgte die Bekanntgabe der 13 weiteren Preisträger, die im Gegensatz zum Leserpreis von unabhängigen Juroren bestimmt wurden, erst im Laufe der Gala. Es blieb also bis zum Schluss spannend. Doch wer sind nun die Gewinner im Jahr 2018?
Die Entscheidung bei den Versicherungen, Pensionskassen, CTAs und Pensionsfonds 
Die Vergabe des Awards an die „Beste Versicherung“ leutete die weiteren Höhepunkte der Awards-Gala ein. And the winner is: Volkswohl Bund Lebensversicherung. „Entscheidend war aus Sicht der für diese Award-Kategorie zuständige Expertenjury, dass die Preisträgerin ihre Assets von rund 14,7 Milliarden Euro mit einem klaren und systematischen Kapitalanlageprozess gut diversifiziert managt und über ein gutes Risikomanagement verfügt“, wie Laudator Dieter Wolf (Orchidee Advisory) in seiner ausführlichen Erläuterung sagte.
In der Kategorie „Beste Pensionskasse/Zusatzversorgungskasse“ setzte sich die Pensionskasse Rundfunk durch. Dabei handelt es sich um eine Einrichtung der betrieblichen Altersversorgung in der Rechtsform eines Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit. Als regulierte Pensionskasse bietet sie freien Mitarbeitern, sogenannten „Freien“ und „festen Freien“ sowie „befristet Angestellten“ der zwölf öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten eine Alters- und Hinterbliebenenversorgung.
Im Wettstreit in der Kategorie „Bester Pensionsfonds/CTA“ hatte die börsennotierte Uniper SE am Ende die Nase vorn. Genauer gesagt hat der 2016 durch Abspaltung der Energieerzeugungssparten Wasser, Kohle und Gas von der Eon SE entstandene Versorger Uniper mit seinem Pension Trust in diesem Jahr das Rennen für sich entschieden. Im Zuge des damaligen Carve-out sind Verpflichtungen an Uniper übergegangen, die Ende 2016 einen Barwert von rund 2,8 Milliarden Euro hatten. Der Uniper Pension Trust überzeugte die unabhängige Fachjury unter anderem „mit einer klaren Anlagephilosophie und einer beeindruckenden Struktur“, wie der Laudatio zu entnehmen ist, die am heutigen Abend seitens der Begutachter vorgetragen wurde.
Eine Sparkasse ist die „Beste Bank“ 
Im Wettstreit um den portfolio institutionell Award in der Kategorie „Beste Bank“ hat – wie schon 2017 – auch in diesem Jahr ein Vertreter aus dem Lager der Sparkassen den Spitzenplatz errungen. Der Award geht nunmehr an die Stadtsparkasse München, die sich gegen ihre Konkurrenten durchsetzen konnte. Ein für Banken in Zeiten von Nullzinsen zentraler Aspekt ist unbestritten die Generierung neuer Ertragsquellen. Hier punkteten die Münchner, laut Jury, „in Verbindung mit einem adäquaten Risikomanagement im Immobiliensektor“. Apropos Ertragsquellen: Die Stadtsparkasse München setzt auf innovative Ansätze im Bereich der Infrastrukturinvestments und zeigt sich auch in deren Umsetzung vorbildlich.
Faustdicke Überraschung bei den Stiftungen 
Im Wettbewerb um den Award in der Kategorie „Beste Stiftung“ haben auch in diesem Jahr zahlreiche große und auch kleine Einrichtungen ihren Hut in den Ring geworfen. Nach eingehender Begutachtung der von ihnen eingereichten Fragebögen haben die Jurymitglieder die Schmitz-Stiftungen in Düsseldorf zum Sieger gekürt. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Verbrauchsstiftung, deren Lebensdauer planmäßig begrenzt ist. In der Awards-Geschichte ist das ein Novum. Bislang haben durchweg Stiftungen den Sieg davongetragen, die „auf Ewigkeit“ angelegt sind. Die Ausgestaltung der Stiftung hat unmittelbare Auswirkungen auf die Kapital- beziehungsweise die Vermögensanlagen, wie es im Stiftungssektor präzise heißt.
Beim „Besten Corporate Treasurer“ stehen auch die Pension Assets auf der Agenda 
In der Kategorie „Bester Corporate Treasurer“ bewertet die Jury die Strukturen und Abläufe, die Qualität des Risikomanagements und den besonderen Ansatz in der Asset-Allokation. Außerdem werden Innovationskraft und Performance im Sinne der Effektivität und Effizienz untersucht. Den besten Gesamteindruck hat im diesjährigen Teilnehmerfeld die Robert Bosch GmbH hinterlassen. Wie der Laudatio zu entnehmen ist, betreut das Konzerntreasury des diesjährigen Gewinners neben den Treasury- auch die Pensionsanlagen. Für Letztere wird eine ausgesprochen langfristige Anlage- und Rückstellungspolitik verfolgt.
Versicherer überzeugt im Risikomanagement 
In der Kategorie „Bestes Risikomanagement“ hat sich in diesem Jahr mit der Arag SE Deutschlands größte Versicherung in Familienbesitz durchgesetzt. Das Unternehmen in der Rechtsform der Europäischen Gesellschaft (lateinisch Societas Europaea, kurz SE) ist die operative Holding des deutschen Arag-Versicherungskonzerns.
Gepunktet hat die Gewinnerin insbesondere durch das Verhältnis von Risiko und Aufwand, erläuterte die Jury und wies darauf hin, dass es sich hierbei um einen besonders heiklen Punkt handelt, denn letztlich wissen ein Unternehmen immer erst im Nachhinein, ob begrenzte Ressourcen zum Management relevanter oder eher weniger relevanter Risiken eingesetzt wurden. „Bei dem diesjährigen Preisträger – allerdings auch bei mindestens einem Mitbewerber – hatten wir den Eindruck, dass dies wichtiger Bestandteil der Risikomanagementstrategie ist“, führten die Begutachter weiter aus.
Ärzten wird die „Beste Portfoliostruktur“ attestiert 
Die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe (ÄVWL) zieht nicht nur alle Register, sondern auch an einem Strang: Um nach wie vor einen Rechnungszins von vier Prozent zu erwirtschaften, investiert sie weltweit und in fast alle Asset-Klassen. Wichtig sind dabei die richtige Umsetzung und laufende Optimierung der Investments sowie das Timing von Investitionszyklen. Dieser Ansatz ist nun zum wiederholten Male preisgekrönt: Das berufsständische Versorgungswerk konnte nach seinem erfolgreichen Abschneiden 2017 auch in diesem Jahr in der Kategorie „Beste Portfoliostruktur“ den Sieg für sich verbuchen. Die ÄVWL zeichnet sich nach Angaben der zuständigen Fachjury insbesondere durch ihren roten Faden im Anlageprozess aus, bei dem nicht nur Standardszenarien, sondern auch Eventualitäten berücksichtigt werden.
Der „Beste nachhaltige Investor“ kommt aus Niedersachsen 
In der Kategorie „Bester nachhaltiger Investor“ stehen die Integration und das Management von Kapitalanlagen nach sozialen, ethischen und ökologischen Kriterien im Zentrum der Betrachtungen. Unter den eingereichten Fragebögen stachen in diesem Jahr besonders die Hannoverschen Kassen heraus. Im Rahmen der Analyse der Fragebögen der Kandidaten kamen die Juroren dieser Kategorie zu der Einschätzung, dass dieser ethisch-sozial orientierte Unternehmensverbund mit einer Vielzahl von Angeboten, Projekten und Dienstleistungen rund um die betriebliche Altersversorgung hier besonders vorbildlich agiert. Hervorzuheben ist, dass das Nachhaltigkeitskonzept der Hannoverschen Kassen sich auf alle relevanten Asset-Klassen bezieht.
Ein Versorgungswerk darf sich „Bester Immobilieninvestor“ nennen 
Das Versorgungswerk der Wirtschaftsprüfer und der vereidigten Buchprüfer im Lande NRW, kurz WPV, gehört zu den am schnellsten wachsenden Versorgungswerken Deutschlands. Vor dem Hintergrund anhaltender Mittelzuflüsse und mit Blick auf die Zinsentwicklung haben die Düsseldorfer schon vor Jahren entschieden, den Weg in die Real Assets und hier insbesondere in die Immobilienanlage zu gehen. Dieser Prozess wurde vergleichsweise früh angestoßen und schnell umgesetzt. Heute trägt das WPV die Früchte dieser weitsichtigen Anlagepolitik auf der Ertragsseite – durch stabile Cashflows – und wird dafür auch noch ausgezeichnet: Das Expertengremium kürte das Versorgungswerk nun zum „Besten Immobilieninvestor“.
Beeindruckt zeigten sich die Juroren unter anderem von der sehr transparenten Darstellung der Struktur und der Performance des WPV, sowohl bei den direkten als auch bei den indirekten Immobilieninvestments. Das Versorgungswerk der Wirtschaftsprüfer und der vereidigten Buchprüfer verfügt laut Jury über „schlanke Strukturen“. Dennoch übernimmt man in der Düsseldorfer Zentrale auch Verantwortung bei den Co-Investments und schaut sich Objekte detailliert an.
Der „Beste Investor Aktien“ stammt aus Wiesbaden 
Genau zwölf Monate ist es her, da knallten in Wiesbaden die Sektkorken: Im April 2017 durfte die Soka-Bau Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes AG dank herausragender Leistungen den Award in der Kategorie „Beste Pensionskasse/Zusatzversorgungskasse“ mit nach Hause nehmen. Zwölf Monate später ist die Soka-Bau bei den Awards nun erneut mit von der Partie und glänzte diesmal mit ihrer ausgefeilten Aktienanlage.
Wie die zuständigen Fachjuroren berichten, investiert der diesjährige Preisträger in der Kategorie „Bester Aktieninvestor“ in diesem Segment über extern gemanagte Fonds, wobei zunächst eine Aufteilung in drei Masterfonds für die Regionen USA, Europa und Asien/Pazifik inklusive Emerging Markets vorgenommen wird. Im Rahmen der taktischen Asset Allocation können hier starke Über- und Untergewichtungen gegenüber dem MSCI World eingegangen werden.
Als Arzt muss man auch mit Festverzinslichen operieren können 
Der Award in der Kategorie „Bester Investor Fixed Income“ geht in diesem Jahr an die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe (ÄVWL). Die Diagnose der Preisrichter ist eindeutig: Das Versorgungswerk hat den Spagat geschafft zwischen restriktiven aufsichtsrechtlichen Anforderungen und der Erzielung eines Rechnungszinses von vier Prozent – nach Einschätzung der Experten eine „bemerkenswerte Performance“ im heutigen Umfeld. Der Erfolg der ÄVWL basiert der Anamnese der Jury zufolge auf drei Aspekten: „Pionierarbeit“, „Voraussicht“ und der Entschiedenheit, die regulatorischen Spielräume auch auszunutzen.
Eine Versicherung ist der „Beste Investor alternative Asset-Klassen“ 
Festverzinsliche Wertpapiere bilden traditionell den Kern in der Kapitalanlage von Versicherungsunternehmen. Insofern ist es bemerkenswert, dass 2018 ein Versicherer als „Bester Investor alternative Asset-Klassen“ ausgezeichnet wird: Die Preisträgerin heißt in diesem Jahr: Signal Iduna. Der Versicherungsverein gehört zu jenen Anlegern, die bereits seit geraumer Zeit umfangreiche Erfahrungen mit Alternatives gesammelt haben. Das zeigt sich beispielsweise daran, dass die Signal Iduna über geschlagene 18 Jahren Track Record im Bereich Private Equity verfügt.
Nachdem die Signal Iduna seit Jahren bei den Awards in den unterschiedlichsten Kategorie mitmischt und dank ihrer wiederholten Erfolge die Aufmerksamkeit auf sich zieht, zeigte sie in diesem Jahr mit ihrem Know-how im Bereich alternative Anlagen, was sie zu bieten hat. Für Bernhard Goliasch, den Bereichsleiter der Vermögensanlage der Signal-Iduna-Versicherungsgruppe, ist es der, man höre und staune, 15. Award.
Wenn Sie mehr über die Preisträger und die Analysen der Juroren erfahren möchten, dann merken Sie sich die anstehende Veröffentlichung der April-Ausgabe 2018 von portfolio institutionell vor. Darin finden Sie eine umfangreiche Nachberichterstattung.
portfolio institutionell 12.04.2018/Tobias Bürger 

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