Jörg Kukies: Bundesregierung bereitet grüne Staatsanleihen vor

Jörg Kukies – Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen
Bild: Alexandros Michailidis - Shutterstock

Die Bundesregierung will 2020 erstmals grüne Staatsanleihen ausgeben. Dies teilte Finanzstaatssekretär Jörg Kukies, Keynote-Speaker der kommenden portfolio institutionell Jahreskonferenz, jüngst in Berlin in Anwesenheit seines französischen Amtskollegen mit. Kukies hält den genauen Umfang der geplanten Green-Bonds-Emissionen noch offen: „wir werden mit einem hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Milliardenbetrag starten.“

Das Bundesfinanzministerium hat seit Anfang 2019 wiederholt angekündigt, Deutschland zu einem weltweit führenden Standort für nachhaltige Finanzen zu machen. Dabei setzt man offenkundig auch auf eine Zusammenarbeit mit Paris. Frankreich und die Niederlande sind in Europa Vorreiter bei der Emission staatlicher Green-Bonds. Die Bundesregierung hat zwar noch keine Green-Bonds unmittelbar begeben, allerdings ist sie mit 80 Prozent an der öffentlich-rechtlichen Förderbank KfW in Frankfurt beteiligt. Die KfW wiederum hat allein 2019 elf Green-Bonds in sieben verschiedenen Währungen mit einem Gesamtvolumen von umgerechnet 8,1 Milliarden Euro international platziert. Ähnlich wie die Weltbank oder auch die Europäische Investitionsbank EIB hat die KfW bereits vor über zehn Jahren mit eigenen nachhaltigen Anleihen den Weltmarkt für Green-Bonds maßgeblich etabliert.Wie Kukies wiederholt bekräftigt hat, komme es nun darauf an, Finanzströme gezielt zu lenken. Der Bund wolle über grüne Staatsanleihen erreichen, dass das Geld der Anleger tatsächlich in den Ausbau einer umweltfreundlichen Wirtschaft fließe. Bis Mitte des Jahrhunderts soll Europa klimaneutral leben. Damit das gelinge, müsse sich auch der Finanzsektor ökologisch ausrichten. Finanzstaatssekretär Jörg Kukies wird in seiner Keynote auf der portfolio institutionell Jahreskonferenz am 2. April unter anderem auch über den Fortgang der staatlichen Green-Bonds berichten.


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