Zum Ende der Jahreskonferenz drehten sich die Themen im großen Ballsaal des Waldorf Astoria wieder um Nachhaltigkeit. Eine Session am Nachmittag widmete sich der Perspektive von ESG-Vorreitern. In seiner fulminanten Abschlusskeynote zeichnete Professor Dr. Sebastian Heilmann von der Universität Trier dann ein neues weltpolitisches Koordinatensystem – und zeigte, wie China und die USA ihre „Technosphären“ auseinanderziehen.
Erneuerbare Energien, Impacts, Alternatives und Biodiversität – das Thema Nachhaltigkeit zog sich wie ein roter Faden durch die portfolio institutionell Jahreskonferenz. Dementsprechend klar positionierte sich zum Beispiel auch Anna-Lena Budde, stellvertretende Geschäftsführerin bei der NKVK (Norddeutsche Kirchliche Versorgungskasse), auf dem Nachhaltigkeitspanel zu der Frage, ob Investments in China und Russland aus der ESG-Perspektive noch in Frage kommen sollten beziehungsweise können. Anna-Lena Budde beschrieb hier ihren Ansatz, der „gar keine Berührungspunkte mit dem Thema Russland und Ukraine“ auf Länderebene habe. Das Thema sei zum einen infolge der Risikobetrachtung herausgefallen. Zum anderen habe man bei Corporates auch geschaut, „inwiefern es Verflechtungen der jeweiligen Unternehmen mit Staaten gibt, die wir ausgeschlossen haben und wie stark der staatliche Einfluss hier ist“. Das betreffe vor allem Investitionen in China und Russland. „Diese Herangehensweise ist weiterhin schwer messbar“, sagte sie. Damit riss die Kapitalanlegerin ein Thema an, welches die anschließende Abschlusskeynote von Professor Dr. Sebastian Heilmann von der Universität Trier dominieren sollte: die immer offener ausgetragene geopolitische und wirtschaftliche Rivalität zwischen den USA und China, welches auf eine „neototalitäre Entwicklung“ zulaufe, so Heilmann.