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Leserpreis Kandidaten 2023


Paula Caballero

Die in den vergangenen Jahren weltweit erzielten Fortschritte bezüglich Nachhaltigkeit wären ohne das ­Engagement von Paula Caballero viel zögerlicher erreicht worden. Die Kolumbianerin gilt als Erfinderin der Sustainable Development Goals (SDGs). In 2015, Caballero ­arbeitete zu der Zeit bei der Weltbank, wurden die 17 Ziele von den UN-Mitgliedstaaten verabschiedet. Heute bewahrt sie die Biodiversität: Seit 2021 leitet Caballero die Naturschutzorganisation „The Nature Conservancy“ in Südamerika und führt ein Team von mehr als 300 Mitarbeitern in 16 Ländern, um neue Strategien und Partnerschaften zum Schutz der artenreichsten Region der Welt zu entwickeln.


Desiree Fixler

Ihre Ära als Group Sustainability ­Officer der DWS währte nur wenige Monate. In dieser Zeit hat sie aber durch ihr Tun (und ihren Abgang) den gesamten Asset-Management-Sektor sensibilisiert, sich mit ­möglichen Lücken zwischen ESG-Behauptungen und tatsächlichen ESG-Anstrengungen zu befassen und entsprechendes Marketing zu überarbeiten. Nichts wäre für die Reputation der Vermögensverwalter bedenklicher, wenn in der öffentlichen Wahrnehmung ein Greenwashing-Generalverdacht gegen eine ganze Branche entstünde. Der Weckruf der heutigen ESG-Beraterin wurde gehört.


Prof. Dr. Gunther Schnabl

Er gehört zu Deutschlands ein­flussreichsten Ökonomen. Prof. Dr. Gunther Schnabl leitet an der ­Universität Leipzig das Institut für Wirtschaftspolitik. Der Professor für Volkswirtschaftslehre ist Buchautor und Berater. Schnabls Forschungsschwerpunkte sind die Geld- und Währungspolitik sowie die japanische Volkswirtschaft. In seinem 2020 veröffentlichten Buch „Japans Banken in der Krise“ zeigt er die Folgen von 30 Jahren Niedrigzinspolitik auf. Der ­renommierte Akademiker fordert die Rückbesinnung auf ordnungspolitische Grundprinzipien in Europa. Er ist einer der bekanntesten ­Kritiker gegen eine zu expansive Geldpolitik.


Dr. Ulf Steenken

Die 14 Versorgungswerke in Nordrhein-Westfalen können seit März 2021 eine separate Infrastruktur­quote von fünf Prozent beantragen. Dies stellt nicht nur eine regulatorische Erleichterung für die Investments in dieser zukunftsträchtigen Anlageklasse dar. Dieser Erlass gibt vor allem auch ESG-Strategien einen Schub, weil eine Genehmigung von der Nachhaltigkeit der Assets abhängt, über die die Versorgungswerke zudem auch jährlich berichten müssen. ­Katalysator der Entwicklung ist Dr. Ulf Steenken, Referatsleiter für Versicherungsaufsicht im Finanzministerium von NRW. Der ­Beamte sitzt auch im Anlageausschuss des landeseigenen ­Pensionsfonds. Ein anderer Grund, den promovierten Juristen auszuzeichnen: Versorgungswerke in NRW loben immer wieder die gute Zusammenarbeit mit ihrer Aufsicht. Von welcher anderen ­Behörde hört man das außerdem noch?


Dr. Günther Thallinger

Neben seiner Arbeit als Vorstandsmitglied der Allianz SE engagiert sich Dr. Günther Thallinger als Vorsitzender der Lenkungsgruppe der Net-Zero Asset Owner Alliance (NZAOA). Die 84 Großanleger der von den Vereinten Nationen unterstützten Investoreninitiative wollen die Treibhausgasemissionen ihrer Kapitalanlagen binnen weniger Jahre massiv senken. 2050 sollen die Anlageportfolios dann nicht mehr Kohlendioxid emittieren dürfen als sie durch Klimaschutzmaßnahmen der Erdatmosphäre entziehen. Der promovierte ­Mathematiker Thallinger ist damit ein Vorbild für viele andere Großanleger, im Kampf gegen den Klimawandel auf das Netto-Null-Ziel und die Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad Celsius hinzuarbeiten.